Musik hält jung – Ein Seniorenkalender der etwas anderen Art

Musik liegt in der Luft! Unter diesem Motto posierten die Bewohner des Altenzentrums Witten vor Andreas Vinckes Kamera. Was für tolle Ergebnisse dabei herauskamen, wie der Heimleiter zum Kalenderfotograf wurde und wie sich die außergewöhnlichen Models beim Shooting geschlagen haben – all das hat uns Andreas Vincke in einem Interview erzählt.

Vorstellung Kalender der Feierabendhäuser 2016

Der Fotograf und seine Idee

Andreas Vincke ist nicht nur Leiter des Wittener Altenzentrums, sondern auch ein leidenschaftlicher und talentierter Fotograf. Lebte er dieses Talent zunächst nur im Verborgenen aus, so gab es vor ein paar Jahren einen entscheidenden Wendepunkt, der Andreas Vinckes Karriere als Kalenderfotograf überraschend den Weg ebnete.

Doch wie genau kam es dazu?

„Das war purer Zufall. Für einen besonderen Bereich haben wir Menschen mit Demenz für die Gestaltung einer Wohnbereichswand fotografiert. Eine Angehörige sprach mich damals an und fragte mich, ob wir daraus einen Kalender machen würden. Wir fanden die Idee gut und haben mit anderen Bewohnern die Idee aufgegriffen.“

Aus diesem spontanen Einfall wurde letzten Endes eine ganze Kalenderserie mit dem klangvollen Namen „Schönheit im Alter“, die durch ihre lustigen, kreativen und vor allem auch ungewöhnlichen Fotografien sowohl bei Jung als auch Alt jede Menge Anklang fand. Doch mit so viel positiver Resonanz hatte Andreas Vincke nicht gerechnet:

„Ich hatte viel zu wenige Kalender drucken lassen und war über die Reaktion sehr überrascht. Besonders die Veröffentlichungen in der Tagespresse und später im Fernsehen führten dazu, dass neben den Bewohnern besonders auch die Angehörigen begeistert waren.“

Von dem diesjährigen Kalender sind die Bewohner des Altenzentrums sichtlich begeistert.

Von dem diesjährigen Kalender sind die Bewohner des Altenzentrums sichtlich begeistert.

Die Faszination der Reihe „Schönheit im Alter“

Seitdem überlegt sich Andreas Vincke jedes Frühjahr zusammen mit den Bewohnern des Altenzentrums ein neues kreatives Motto, unter dem der nächste Kalender stehen soll. Selbstverständlich bleibt dieses jedoch bis kurz vor der offiziellen Kalenderpräsentation geheim.

„Selbst die ‚Models‘ verraten nichts und finden die Geheimhaltung total spannend.“, meint Andreas Vincke.

Seiner Ansicht nach sind es jedoch nicht nur die ideenreichen Themen der Kalender, welche ihre Betrachter faszinieren, sondern vor allem ist es auch die phantasievolle und teilweise extravagante Art und Weise, wie die älteren Menschen in dieser Themenwelt inszeniert werden:

„ Ich höre immer wieder, dass es die Art der Fotos ist, die fasziniert. Das Bild des älteren Menschen wird in einer wohl nicht alltäglichen Art und Weise gezeigt. Aber auch, dass der größte Teil der Menschen pflegebedürftig ist und dass viele Menschen persönlich ganz andere Vorstellungen zu dem Thema Alter, Altenheim und Pflegebedürftigkeit haben.“

Rentnerin am Mischpult

Eine ältere Dame am Mischpult sieht man nicht alle Tage – In den ausgefallenen Inszenierungen liegt das Erfolgsrezept der Kalenderreihe „Schönheit im Alter“.

Der neue Kalender 2016 – „Musik liegt in der Luft“

Durften die Bewohner in den letzten Jahren bereits die Kunstwerke alter Meister sowie die Märchen der Gebrüder Grimm interpretieren, so posieren sie in dem diesjährigen Kalender als professionelle Musiker unter dem Motto „Musik liegt in der Luft“ – passend zum aktuellen Jahresmotto des Altenzentrums. Für den mittlerweile siebten Kalender der beliebten Reihe sind die Bewohner unter anderem in die Rollen von Gitarristen, Schlagzeugern, Pianisten, Violinisten und sogar Djs am Mischpult geschlüpft.

Zu alt für Rock n’ Roll? Dieses Kalendermodel beweist das Gegenteil.

Zu alt für Rock n’ Roll? Dieses Kalendermodel beweist das Gegenteil.

Die Umsetzung

Wie bereits bei den Vorgängerkalendern waren die meisten der Bewohner sofort Feuer und Flamme für das diesjährige Thema und haben bei der Entscheidung, mitzumachen, nicht gezögert. Und so dauerte es nicht lange, bis Andreas Vincke ein weiteres Mal alles für die Produktion des Kalenders in die Wege leitete.

Ein legendärer Shooting-Ort

Das Ergebnis des Shootings ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass keines der Models jemals ein Musikinstrument erlernt hat und es für die Hälfte der an dem Kalender beteiligten Bewohner das allererste Fotoshooting gewesen ist.

Warum die Bewohner in ihren Musikerrollen trotzdem so authentisch wirken, liegt nicht nur an deren schauspielerischem Talent, sondern sicherlich auch daran, dass die Fotos an einem legendären Ort der deutschen Musikgeschichte entstanden sind: In dem berühmten CAN-Studio haben bereits Musikgrößen wie Marius Müller-Westernhagen und die Black Fööss Aufnahmen eingespielt.

Das sorgte nicht nur dafür, dass einige der Models in echtes Schwärmen gerieten und sich sichtlich geehrt fühlten, sondern sie konnten sich dadurch auch optimal in ihre Musikerfiguren hineinfühlen.

An einem legendären Ort der deutschen Musikgeschichte wie dem populären CAN-Studio lässt es sich besonders authentisch am Schlagzeug posieren.

An einem legendären Ort der deutschen Musikgeschichte wie dem populären CAN-Studio lässt es sich besonders authentisch am Schlagzeug posieren.

Die Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Models

Bei Betrachtung der Kalenderfotos kann man den Models den Spaß, den sie während des Shootings hatten, regelrecht ansehen. Kein Wunder, denn Andreas Vincke und seine Kalendermodels sind ein eingespieltes Team. Einige der Models hatten bereits bei den Vorgänger- Kalendern mitgewirkt, und auch die unerfahreneren Models verloren schnell ihre Scheu vor der Kamera – nicht zuletzt wegen Andreas Vinckes Motivationskünsten und den guten Rahmenbedingungen, die für die Bewohner geschaffen wurden:

„Wir lassen uns immer über unsere Küche ein komplettes Catering erstellen. Vom Sekt bis zum Kuchen ist alles dabei. Neben der Stimmung am Set ist die Stimmung im Wartebereich mindestens genauso wichtig. So runden wir die Fototermine zu einem richtigen Event ab. Das Vertrauen ist dabei die wichtigste Komponente. Die Menschen müssen sich sicher fühlen, dann lassen sie sich auch auf ungewöhnliche Geschichten ein.“  

Ungewöhnlich sind die Inszenierungen der Kalenderfotos allemal, überzeugen Sie sich selbst von dem tollen Endergebnis!

Von Scheu keine Spur – die Kalendermodels fühlten sich sichtlich wohl in ihren Musikerrollen.

Von Scheu keine Spur – die Kalendermodels fühlten sich sichtlich wohl in ihren Musikerrollen.

Wie bereits in den letzten Jahren ließ Andreas Vincke auch den aktuellen Kalender bei Online-Druck produzieren und war mit der Kooperation auch diesmal wieder rundum zufrieden:

„Ich habe mittlerweile 6 Kalender hier drucken lassen und bin immer wieder über das Ergebnis begeistert. Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Mir ist einmal ein Fehler unterlaufen und ich bekam umgehend einen Anruf, sodass wir den Druckauftrag noch retten konnten. Ich lasse bei Online-Druck aber auch andere Produkte erstellen, von Flyern über Plakate. Die Qualität stimmt, der Preis ist gut, die Lieferzeit ist manchmal unglaublich schnell.“  

Bei Online-Druck können Sie Kalender nicht nur in einer hohen Qualität zu einem niedrigen Preis drucken lassen, sondern auch über das Online-Gestaltungs-Tool ganz nach Ihren individuellen Wünschen selbst entwerfen.

Das Feedback

Wie bereits seine Vorgänger stieß auch der diesjährige Kalender auf eine Menge positive Resonanz, sowohl in den Medien als auch bei den Angehörigen der Models, von denen einige auch bei der Kalenderpräsentation dabei waren und stolz zusammen mit Mutter oder Vater das tolle Ergebnis des Kalendershootings feierten.

Der größte Erfolg der Kalenderreihe ist jedoch ohne Zweifel die mittlerweile dritte Nominierung für den Gregor Calendar Award. Gerade solche Erfolgserlebnisse sind es, die Andreas Vincke und die Bewohner des Altenheims immer wieder zu neuen kreativen Kalendermottos inspirieren:

„Unser aktueller Kalender zählt auch in diesem Jahr wieder zu den besten Europas. Das motiviert natürlich, auch im nächsten Jahr mit einer originellen Idee und einer guten Umsetzung anzutreten.“

Die originellen Fotoinszenierungen haben der Kalenderreihe bereits die dritte Nominierung für den Gregor Calendar Award eingebracht.

Die originellen Fotoinszenierungen haben der Kalenderreihe bereits die dritte Nominierung für den Gregor Calendar Award eingebracht.

Umso stolzer macht Andreas Vincke die Tatsache, dass seine Kalenderreihe mittlerweile sogar Nachahmer gefunden hat:

„Auch andere Altenhilfeeinrichtungen in Deutschland haben diese Idee für sich entdeckt und produzieren solche Kalender. Das freut mich persönlich sehr, weil damit das Bild des älteren Menschen, besonders der Pflegeeinrichtungen, ein anderes Bild in der Öffentlichkeit bekommt. In so vielen Einrichtungen wird hervorragende Arbeit geleistet, gehen Mitarbeitende mit viel Engagement an ihre Arbeit und dies wird so selten in der Öffentlichkeit gezeigt.“

Fans der Kalenderreihe können sich freuen, denn der neue Kalender für das Jahr 2017 ist bereits in voller Planung. Unter welchem Motto dieser stehen wird, möchte Andreas Vincke zwar noch nicht verraten, aber er kann bereits eins versprechen:

„Der Kalender 2017 wird ganz anders als alle anderen zuvor. Ich bin gespannt, was unsere Bewohner zu dieser Idee sagen werden. Sicher ist aber schon jetzt, dass er sehr aufwändig werden wird. Wenn Sie wissen wollen, wie er aussieht, dann lade ich Sie ein, im Oktober 2016 auf unserer Homepage vorbei zu schauen.“

Wir sind auf jeden Fall jetzt schon auf den neuen Kalender gespannt und bedanken uns recht herzlich bei Andreas Vincke und den Bewohnern des Altenzentrums für das tolle Interview!
Bilder: Bild 1&2: © Jens-Martin Gorny, Bild 6-7: © Andreas Vincke/diakonie-ruhr.de

Author: onlinedruckbiz

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