Welches Digitaldrucksystem für welchen Zweck?

Mit Digitaldrucksystemen lassen sich farbige Drucksachen mit bestechender Qualität herstellen. Offsetniveau kann erreicht und sogar übertroffen werden. Doch die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, aber fast. Jedes Verfahren hat seine speziellen Vorzüge und Nachteile.

Bei Online-Druck.biz Onlinedruckerei können Sie fast alle Vorteile nutzen. In Farbe gedruckt wird mit 5 Xerox iGen-Systemen und 1 Kodak Nexpress-System. Für den Digitaldruck in Schwarz-Weiß werden 2 OCE Vario-Print-Systeme eingesetzt. Im Folgenden erhalten Sie eine Überblick über den aktuellen Stand der Technik sowie eine subjektive Einschätzung über die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Drucksysteme.

Xerox

Als Pionier in Sachen Farbdruck gestartet, konnte dieser Hersteller auch im Profibereich Boden gut machen. Mit den iGen-Systemen erfolgt ein frontaler Angriff auf den Marktführer HP mit seinen Indigo-Drucksystemen. Die neuesten Digitaldruckmaschinen werden mit einem matten Toner ausgeliefert. Das Druckergebnis entspricht weitestgehend dem eines Offsetdrucks. Einzigartig ist das beeindruckende Bogenformat mit 660 x 364 mm. Als reine 4-Farbmaschine kann ein hohes Druckvolumen sehr produktiv realisiert werden.

Kodak

Kodak packt in seine Nexpress-Digitaldrucksysteme einen hohen Mehrwert. Das Druckformat ist vergleichbar mit dem des Wettbewerbers Xerox. Jede Druckmaschine wird mit einem 5. Druckwerk ausgeliefert, das wahlweise mit Lack, 3D-Lack, den Sonderfarben Rot, Grün, Orange zur Erweiterung des Farbraumes und ganz neu mit der Sonderfarbe Gold ausgestattet werden kann. Weit verbreitet ist die Standard-Lackoption. Gedruckt wird mit einer seidenglänzenden Dry-Ink, die durch die Weiterverarbeitung in einem Glosser hochglänzend veredelt werden kann. Der Glanzgrad ist unerreicht und übertrifft den des UV-Lackes beim Offsetdruck. Digitaldruck spielt sich hauptsächlich im RGB-Farbraum ab. Bei der Standardumwandlung über einen Offsetworkflow wird die Farbenpracht doch sehr gestutzt. Daher haben die Hersteller Xerox und Kodak eigene Verfahren entwickelt, um möglichst viel des großen RGB-Farbraumes auf das Papier zu bringen. Das Blau des Himmels bleibt dadurch kraftvoller, Gesichter sehen natürlich aus, ein typischer RGB-Rotstich wird vermieden. Ein richtig starkes Plus ist die Detailzeichnung in sehr dunklen Tönen, die eine feine Differenzierung in den Tiefen bringt.

Indigo

Der Standard bei hochwertigen Digitaldrucksystemen ist HP mit Indigo. Die Qualität ist erstaunlich. Flächen drucken sehr sauber, auch bei hellen Tönen. Es wird Flüssigtoner verwendet. Die Materialauswahl ist beachtlich, allerdings empfehlen sich nur zertifizierte Materialien mit speziellen geprimerten Oberflächen. Der Druck von gemischten Farb- und SW-Seiten ist wirtschaftlich und sehr schnell. Sonderfarben lassen sich fast beliebig erweitern. Die Druckqualität entspricht voll den Erwartungen und ist mit dem Offsetdruck vergleichbar. Einschränkungen bestehen im relativ kleinen Druckformat und bei der freien Wahl der Papierlaufrichtung. Auf der Dru

wurden Indigo-Systeme im Mittelformat vorgestellt. Die ersten Betatests im Markt laufen. Das Einsatzfeld dieser großen Bogenmaschinen geht Richtung Verpackungsdruck. Gegen den hochvolumigen Akzidenzdruck sprechen die beachtlichen Kosten des neuen Systems. HP Indigo bietet Rollensysteme für Spezialanwendungen im Etikettenbereich und eine Rolle für den Druck von Broschüren.

Xeikon

Xeikon bietet als einziger Rollendrucker eine offsetnahe Digitaldruckqualität für Broschüren im Format DIN A4. Die Bahnbreite beträgt über 51 cm, die Länge kann bis zu mehreren Metern betragen. Es können gleichzeitig die Vorder- und die Rückseite bedruckt werden. Die Drucke lassen sich sehr gut durch Cellophanate veredeln. Es können auch Folien für Spezialanwendungen bedruckt werden. Nachteile: Der Papierwechsel ist durch die Verwendung von Rollen aufwändig. Es gibt nur eine Papierlaufrichtung, was nachteilig bei der Herstellung von Broschüren und Büchern im Format DIN A5 ist, sofern man das große Drucksystem sein Eigen nennt. Für den typischen Akzidenzdruck haben Bogensysteme Vorteile. Wenn jedoch ein hohes Volumen mit gleichartigen Jobs produktziert werden soll, ist Xeikon eine gute Wahl.

Canon, Konika Minolta, Linoprint, Fuji-Xerox

Wer gut funktionierende Digitaldrucksysteme für ein kleineres Druckvolumen sucht, findet bei den Digitaldruckanbietern aus dem Office-Umfeld eine breite Auswahl. Die Druckqualität ist beachtlich, die Handhabung der Digitaldrucksysteme einfach. Die Investitions- und Wartungskosten sind überschaubar. Canon und Xerox bietet sogar eine Lackoption.

Fuji, Screen

Digitalen Bogendruck im Mittelformat bieten zwei ambitionierte Pioniere. Zielrichtung ist der Verpackungsdruck für kleine oder wechselnde Auflagen in hoher Qualität. Wenn ein großes Druckformat benötigt wird, sind die Maschinen dieser Anbieter eine gute Wahl. Der wirtschaftliche Druck von Kleinformaten ist nicht möglich.

OCE, Kodak, KBA, HP, Xerox

Der extrem schnelle Digitaldruck von der Rolle in Farbe ist eine tolle Sache, wenn die Anwendung passt. Wenn eine offsetnahe Qualität erwartet wird, kann mit diesen Volumensystemen nicht produziert werden. Die Farben wirken entweder flau, die Details etwas unscharf, ein hoher Farbauftrag ist heikel. Das Druckergebnis unterscheidet sich bei den einzelnen Herstellern deutlich, jeder hat andere Stärken und Schwächen. International gesehen ist ein Bedarf an diesen Maschinen vorhanden, in Deutschland wird es jedoch richtig eng. Kaum ein Digitaldrucker oder Verlag verfügt über genügend Futter für diese Digitaldrucksysteme, die bis zu 300 Metern pro Minute schnell rennen. Daher beschränken sich Anwender eher auf den Schwarz-Weiß-Druck. Durch die ungeheuere Druckgeschwindigkeit werden durch die Installation eines Systems viele Lasersysteme schlagartig überflüssig.

Author: onlinedruckbiz

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